Die Förderung des Fahrradverkehrs hat sich im bisherigen ISEK-Prozess als eine der wichtigsten Aufgaben im Themenfeld Verkehr herausgestellt. Dieses Ziel wird gemeinhin von allen im Stadtrat vertretenen Fraktionen begrüßt und mitgetragen – jedenfalls, so lange es bei bloßen Absichtserklärungen bleibt. Schwierig wird es aber regelmäßig, wenn den warmen Worten auch konkrete Maßnahmen folgen sollen.
So wurde zuletzt unser Antrag auf eine Verdreifachung der Fahrradstellplätze im Altstadtbereich auf einen Minimalkompromiss eingedampft, dessen Umsetzung bislang auch noch nicht wirklich erkennbar ist. Unser Antrag auf Erlass einer Fahrradstellplatzsatzung wurde von Bauausschuss und anschließend dem Stadtrat abgelehnt. Dabei ist eine gute Fahrrad-Infrastruktur die Grundvoraussetzung, um die Bürgerinnen und Bürger zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen. Dies beinhaltet neben Lückenschlüssen im Radwegenetz insbesondere auch die Bereitstellung von qualitativ und quantitativ ausreichenden Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.
Trauriges Ergebnis einer von uns im September 2017 durchgeführten Bestandsaufnahme war, dass hier auch und gerade an städtischen Liegenschaften dringender Nachholbedarf besteht. Abstellmöglichkeiten für Fahrräder waren an Schulen, Kindergärten sowie Sport- und Spielplätzen ebenso wie an Bibliothek, Theater, VHS usw. entweder in viel zu geringer Anzahl oder gar nicht vorhanden und wenn dann zumeist in mangelhafter Ausführung.
Wir haben deshalb einen Antrag eingereicht, wonach die Stadt für ihre eigenen Liegenschaften einen verbindlichen Fahrrad-Stellplatzschlüssel erfüllen soll. Dies würde nicht nur bei zahlreichen öffentlichen Einrichtungen und auch einigen Wohngebäuden eine deutliche Angebotserweiterung darstellen, die Stadt würde so auch einer dringend notwendigen Vorbildfunktion gerecht.
Ein zweiter, fast gleichlautender Antrag fordert selbiges auch für die Liegenschaften der Stadtwerke – hierzu gehört natürlich insbesondere auch das Badria (Bad, Sauna & Halle)
Ein dritter Antrag schließlich hat die Verbesserung der Radwegeverbindung zwischen Reitmehring und Attel zum Inhalt. Wichtigster Bestandteil ist dabei die Einbeziehung und Verbesserung des bisherigen Feldweges westlich der B15 zwischen den Ausfahrten Attel und Edgarten/Roßhart.
Der Radwegverbindung zwischen der Stiftung Attel als einem der größten Arbeitgeber im Stadtgebiet und dem einwohnerstarken Ortsteil Reitmehring kommt eine besondere Bedeutung zu. Derzeit gibt es hier keine durchgehend ausgeschilderte, mit der B15 kreuzungsfreie und ganzjährig befahrbare Route.
Warten wir ab, ob die Stadtrats- und Bauausschusskollegen auch einmal ein Einsehen haben…
Antrag Fahrradstellplätze städtische Liegenschaften
Verwandte Artikel
Neue Möglichkeiten für erneuerbare Energien in der Wasserburger Altstadt
Mit der in der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause einstimmig beschlossenen neuen Gestaltungssatzung hat der Wasserburger Stadtrat jetzt die Möglichkeiten deutlich verbessert, im Bereich der historischen Altstadt erneuerbare Energien, insbesondere…
Weiterlesen »
Perspektiven für die gute Kita
Podiumsgespräch mit MdL Johannes Becher Viele Kitas in Bayern arbeiten am Limit! Der Fachkräftemangel im Erzieher*innen-Beruf macht allen Krippen und Kindergärten zu schaffen. Gruppen müssen schließen oder können gar nicht…
Weiterlesen »
Wir trauern um Barbara Hilbert-Rieger
Wir Wasserburger Grünen trauern um unsere Freundin und Unterstützerin Barbara Hilbert-Rieger. Sie verstarb am 22. Juni 2023 viel zu früh im Alter von 68 Jahren. Barbara war ein sehr politischer…
Weiterlesen »